Die richtige Position für die Entspannung
In welcher Position entspannt man am besten? Das ist eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird. Eine allgemeingültige Antwort darauf gibt es jedoch nicht. Jede Position hat etwas für sich. Welche für einen geeignet ist, bekommt man nur durch ausprobieren heraus.
Möglichkeit 1 – Sitzhaltung
Wenn man im Sitzen entspannen möchte, dann sollte man auf folgendes achten. Am besten sitzt man auf einem Stuhl. Die Beine sollten bequem und hüftbreit auseinander aufgestellt sein. Sie sollten ca. im 90 Grad Winkel sein. Die Füße benötigen einen guten Bodenkontakt. Gehört man wie ich zu den kleineren Menschen, kann man zum Beispiel ein dickes Buch oder einen Yoga-Block unter jeden Fuß stellen. Man darf sich an der Stuhllehne anlehnen (Geübte sollten jedoch versuchen, die Entspannung ohne Anlehnung durchzuführen: dazu rückt man mit dem Gesäß von der Rückenlehne weg, so dass nur noch das Gesäß auf dem vorderen Teil des Stuhls aufliegt). Der Rücken sollte dabei gerade sein, die Schultern leicht zurück gerollt und entspannt hängen. Die Arme legt man entweder locker auf den Oberschenkel ab oder man legt sie einfach in den Schoß. Der Kopf ist in Verlängerung der Wirbelsäule, d. h. das Kinn neigt sich leicht in Richtung Brust.
Die Sitzhaltung eignet sich sehr gut für Anfänger und diejenigen, die leicht dazu neigen, einzuschlafen.
Möglichkeit 2 – Meditationskissen/Meditationsbank
Man kann wie bei der typischen Meditationshaltung im sogenannten (halben) Lotussitz oder bequemen Schneidersitz auf einem Meditationskissen sitzen. Die Finger können hierbei zusätzlich in Mudras gehalten werden. Bei Mudras handelt es sich um unterschiedliche Fingerstellungen, die zusätzlich die Entspannung fördern und die Aufnahme von Energien in den Körper unterstützen. Generell kann man das Meditationskissen auch wie die nachfolgend beschriebene Meditationsbank nutzen.
Bei der Meditationsbank handelt es sich um eine kleine Bank, auf der man mit dem Gesäß aufsitzt. Die Beine sind soweit auseinander, dass die Knie angewinkelt neben der Meditationsbank liegen können. Die Füße liegen flach auf. Wichtig ist, dass die Knie tiefer als die Hüfte sind. Auch hier ist der Rücken wieder gerade, die Schultern hängen entspannt und der Kopf befindet sich in Verlängerung der Wirbelsäule.
Beide Möglichkeiten können auch jeweils auf dem Boden durchgeführt werden, also ohne das Kissen oder die Bank als Hilfsmittel.
Das Meditationskissen als mögliche Entspannungsposition ist bereits eine Herausforderung für die meisten Entspannungssuchenden. Denn hier gibt es keine Möglichkeit, sich anzulehnen. Ungeübte bekommen unter Umständen Rückenschmerzen, weil sie es nicht (mehr) gewohnt sind, so lang am Stück aufrecht zu sitzen.
Das Meditationskissen und die Meditationsbank sind aus meiner Sicht nur bedingt für Anfänger geeignet. Wenn Du mit dem Gedanken spielst, Dir ein Meditationskissen oder eine -bank zuzulegen, dann frage doch mal in Deinem Bekanntenkreis, ob jemand so etwas bereits hat und probiere es gerne mal aus, bevor Du Geld dafür ausgibst.
Möglichkeit 3 – Droschkenkutscherhaltung
Bei dieser Haltung sitzt man ebenfalls auf einem Stuhl, weit nach vorn gerückt, so dass nur das Gesäß auf dem Stuhl aufliegt. Die Beine sind etwas mehr als schulterbreit auseinander und die Füße haben auch hier wieder guten Bodenkontakt. Der Oberkörper ist nach vorn gebeugt, so dass man die Ellenbogen auf den Oberschenkeln kurz vor den Knien abstützt. Der Kopf hängt dann entspannt nach unten.
Diese Haltung eignet sich für diejenigen, die im Liegen häufig einschlafen oder für diejenigen, die nicht schmerzfrei lange gerade sitzen können. Für eine reine Meditation ist diese Haltung allerdings nicht geeignet. Bei der Meditation ist eine aufrechte Kopfhaltung notwendig, die hier dann nicht gegeben ist. Zudem kann durch diese Haltung die Atmung negativ beeinflusst werden, da wir nach vorne gebeugt sind.
Du kannst hier ein Bild sehen, wie die Droschkenkutscher-Position aussieht.
Möglichkeit 4 – Liegeposition
Im Liegen entspannen die meisten Menschen, weil es bequemer und angenehmer sein kann als die bisher genannten Positionen. Auf einer Gymnastik- oder Isomatte kann man eine Wolldecke drunter legen, so dass man etwas weicher gebettet ist. Zur Not geht auch eine Couch oder das Bett. Man legt sich dann auf den Rücken. Sollte der Kopf zu hart aufliegen, kann man ein Kissen unter den Kopf legen. Die Beine liegen gerade ausgestreckt, hüftbreit auseinander und die Füße neigen sich zur Seite. Ist die Liegeposition zu unangenehm im unteren Rücken, so kann gerne ein großes Kissen oder eine zusammengerollte Wolldecke unter die Knie gelegt werden. Viele empfinden dies als wesentlich angenehmer.
Die Arme werden leicht abgewinkelt neben den Körper gelegt. Die Handflächen zeigen im Idealfall nach oben. Durch diese Handhaltung liegt der Schultergürtel gut auf der Unterlage auf.
Die Liegeposition eignet sich ebenfalls gut für Anfänger. Hier ist die Gefahr jedoch größer, dass man eher einschläft als bei den anderen genannten Entspannungspositionen. Hier gilt es zu schauen, welches Ziel man mit der Entspannung verfolgt.
Andere Positionen
Fazit
Probieren geht über studieren. Wie eingangs bereits geschrieben, ist die richtige Haltung von mehreren Faktoren abhängig. Daher rate ich dazu, einfach alle Positionen auszuprobieren und dann zu schauen, bei welcher man sich gut fühlt. Denn die Haltung sollte in jedem Fall immer bequem und auszuhalten sein. Je nachdem, wie lang die Entspannungssequenz geht, kann man hier auch variieren. Man ist nicht gezwungen, sich auf eine Position festzulegen.
Gerne unterstütze ich Dich dabei, die für Dich angenehmste Entspannungsposition zu finden. Schau Dich gern bei meinen Angeboten um, da ist sicher auch etwas für Dich dabei!
Also die Droschkenkutscherhaltung kannte ich noch nicht. Wieder was gelernt. Ich entspanne am Liebsten im Liegen. Leider schlafe ich regelmässig ein:)
Herzliche Grüessli
Jeannine
Liegen mögen die meisten Leute und das ist auch völlig in Ordnung 😉 Ich entspannen meist im Sitzen und ab und an, wenn ich was längeres mache, im Liegen. Ganz selten besagte Droschkenkutscher Position. Muss aber eben passen.