Ein Interview mit Silvia Wiesenhofer
Silvia Wiesenhofer ist Entspannungstrainerin und Meditationslehrerin. Sie bietet sowohl Einzelsettings als auch Kurse in Kleingruppen an.
Mit welcher Entspannungstechnik kamst Du als erstes in Kontakt?
Tatsächlich mit Yoga, Hatha Yoga im speziellen und Yin Yoga. Im späteren Verlauf dann mit Qi Gong.
Wie lange praktizierst Du schon Autogenes Training/Progressive Muskelentspannung/Meditation?
Ich habe es vor einigen Jahren als Kursteilnehmerin selbst gelernt. Meditation ist meine Insel, sie erdet mich. Durch das Yoga kam ich damit in Berührung.
Machst Du selbst jeden Tag AT/PM?
Ich mache abends sehr gerne die Grundübungen des Autogenes Trainings. Ich verbinde es mit der bewussten Wahrnehmung meines Atems. Das hilft mir gut beim Abschalten. Die Ruheformel ist schon oft ausreichend. Sie stellt sich umgehend ein.
Die PM mache ich auch gerne. Das Zusammenfassen sämtlicher Muskelgruppen und inne halten und dann loslassen ist immer sehr erfrischend, finde ich. Täglich mache ich das nicht, häufig auf jeden Fall.
Beide Entspannungsmethoden kann man prima im Alltag nutzen.
Wie bist Du dazu gekommen, dass Du Entspannungspädagogin werden wolltest? Was hat Dich daran fasziniert?
Ich bin ein sehr offener Mensch, ich interessiere mich schon seit einer halben Ewigkeit für Gesundheit, Bewegung, Entspannung und auch für Psychologie. Habe viel ausprobiert.
Ich mag es, Menschen Wege zu zeigen, mehr aus ihrem Leben zu machen. Entspannung ist sehr wichtig, in sich zu ruhen und mit Gelassenheit durch den Alltag zu gehen. Es schenkt uns Lebensfreude, stärkt uns und wir können so unser volles Potenzial entfalten. Davon profitiert jeder. Der Praktiker selbst und das Umfeld.
Wir können negative Verhaltensmuster durch Entspannungsübungen ablegen und sorgen damit für einen inneren Frieden ins uns. Wir lächeln wieder, zweifeln nicht mehr so, grübeln nicht mehr so. Wir ändern uns, dadurch ändert sich oftmals auch alles andere. Wir erreichen leichter unsere Ziele, leben gesünder und bewusster. Das ist so wichtig finde ich.
Hast Du eine spezielle Ausbildung?
Ich bin zertifizierte Entspannungstrainerin für Erwachsene und Kinder. Parallel lasse ich mich derzeit noch zur Meditationslehrerin in verschiedenen Modulen ausbilden. Jetzt im März geht es um Meditation mit Bewegung und Klang. Das wird sicherlich sehr interessant werden.
Seit November 2021 bin ich in der Weiterbildung zur Qi Gong Übungsleiterin und zur Psychologischen Beraterin.
Was bedeutet Entspannung für Dich persönlich?
Sich fallen lassen, bewusst wahrnehmen, Kontakt mit sich ganzheitlich aufnehmen. Für sich selbst da sein. Auf sich achten und beachten.
Entspannung finde ich auch durch das Backen oder Kochen, schreiben meines Blogs und natürlich ganz klassisch durch Entspannungsmethoden. Entspannung finde ich oft auch durch Reisen und Wandern, da entstehen auch viele Ideen.
Was ist Deiner Erfahrung nach der größte Effekt, wenn die Leute regelmäßig AT/PM/Meditation praktizieren?
Autogenes Training ist sehr hilfreich. Durch Affirmationen lösen sich negative Gedankenmuster auf und werden neue, positive ersetzt und festigen sich. Stressige Situationen werden so mit Leichtigkeit und Gelassenheit sicher bewältigt. Das wirkt sich auf alle Ebenen aus – also Körper, Geist und Seele. Änderst du dich, ändert sich dein Leben.
Die Progressive Muskelentspannung ist vor allem gut bei innerer Unruhe, das ist ein prima Entspannungsverfahren für aktive Menschen, die so in die Entspannung kommen. Auch Aufgeregtheit oder Ängste werden aufgelöst, Verspannungen gelöst. Für Kinder ganz toll vor Hausaufgaben, die schwierig sind oder auch vor Klassenarbeiten. Durch das Zusammenfassen der Muskelgruppen stellt sich die Entspannung Ruckzuck ein, wenn man geübt ist. Selbstsicher und konzentriert geht es dann in die Klassenarbeit. Und das ist eine ganz große Erleichterung und die beste Voraussetzung für Kinder.
Welches ist Deine Lieblings-Entspannungstechnik?
Qi Gong liebe ich, insbesondere die 5 Elemente. Ich bin gerne in Bewegung und ich mag es ruhig und fließend. Beides lässt sich wunderbar miteinander verbinden.
Kinesiologie finde ich auch ganz toll, weil man hier auch sehr gut wieder ins Gleichgewicht kommt durch ganz einfache, alltagstaugliche Übungen. Gerade die Überkreuzübungen sind bei Konzentrationsabbau klasse, ich komme wieder in Schwung, die Cook-Übung und die Stirn-Hinterkopfhalte-Übung ist auch sehr geeignet dafür, hier kann ich loslassen und mich für neues öffnen, mir Ziele setzen.
Betrifft AT: Welches ist Deine Lieblingsformel und warum?
Ich mag die Ruhetönung sehr, also die Formel „Ich bin ganz ruhig“. Allein dieser Satz ist genau das, was oft von Nöten ist: Ruhe. In der Ruhe liegt die Kraft. Hier kann ich mich sammeln, ordnen, wieder klare Gedanken entstehen lassen und dadurch wieder ins Tun kommen. Stress abbauen, neue Kraft schöpfen. Hilft sehr bei brenzligen Situationen.
Ich liebe es auch in Bildern zu denken. Was verbinde ich mit Ruhe, was ist mein Ruheort? Ich bin ganz ruhig – abtauchen in die Ruhe, dem eigenen Ruheort. Augen schließen und sich an den persönlichen Ruheort gedanklich mit der eigenen Vorstellungskraft begeben. Das Meer, der Wald oder vielleicht eine bunte Blumenwiese? Es entspannt, ist wie ein Kurzurlaub und lässt aufatmen. Mache ich gerne in Bildschirmpausen. Oder einfach dann, wenn ich eine Pause brauche und mich mal wegbeamen mag .
Gibt es für Dich die „perfekte Entspannungsstunde“? Und wenn ja, wie sähe sie aus?
Am liebsten eine Atemeditation gefolgt von Qi Gong und im Anschluss noch einen BodyScan. Ich mag es aktiv, ich mag Bewegung.
Was würdest Du Dir in Bezug auf Entspannung wünschen?
Ich denke, gerade im Arbeitsalltag sollte mehr achtsames Arbeiten, miteinander Sprechen und auch das Zuhören, das Zusammensein kultiviert werden. Es fehlen entsprechende Anreize und Angebote für Mitarbeiter zur Gesundheitsförderung durch Entspannungskurse seitens der Arbeitgeber. Da ist noch Luft nach oben.
Natürlich ist es toll, wenn auch Kinder sich im Grundschulalter schon vertraut machen mit Entspannung. Das schafft ein liebevolles Miteinander und reduziert Konflikte, Ängste. Kinder sollen mental gestärkt durch die Schulzeit gehen und so gefestigt ins weitere Berufsleben ankommen.
Du machst aktuell noch eine Weiterbildung zur Qi Gong Übungsleiterin. Hast Du bereits konkrete Vorstellungen, ob Du nach
Abschluss ein „All-In-Paket“ anbieten möchtest? Magst Du uns mehr dazu verraten?
Ich mache seit November 2021 eine Weiterbildung zur Qi Gong Übungsleiterin, das ist ein Herzensprojekt. Da ich selbst seit einigen Jahren Qi Gong praktiziere, habe ich mir tief im Inneren immer mehr gewünscht.
Als ich dann zur Zufall von dem Bildungsangebot gelesen habe wusste: Das ist für mich. Es macht sehr viel Freude dabei zu sein. Ich werde es als meinen Schwerpunkt in mein Entspannungsprogramm mit aufnehmen. Gerne dann später für Projekte, die im Freien stattfinden in Verbindung mit weiteren Entspannungselementen.
Durch die Pandemie bin ich derzeit noch etwas zurückhaltend, was Präsenzkurse anbetrifft, ich arbeite an einem Live Online Kurs Konzept. Und natürlich blogge ich regelmäßig auf meiner Seite und vertone weiterhin Fantasiereisen, Meditationen und vieles mehr, die ich dann auch veröffentliche. Einfach sich mal überraschen lassen, am besten meinen Blog abonnieren. Hier teile ich meine Angebote mit.
Was ist Dein Lieblingszitat?
„In der Ruhe liegt die Kraft“ oder auch: „Zuhause ist da, wo dein Herz lacht.“
Ich finde beide sehr sehr schön und bereichernd.
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