Was ist Hyperventilation?
Von Hyperventilation spricht man, wenn eine Person übermäßig schnell und tief atmet. Dann wird zu viel Sauerstoff auf einmal eingeatmet und zu wenig Kohlendioxid ausgeatmet. Das hat zur Folge, dass sich die Gefäße verengen, was wiederum Schwindel und Benommenheit auslösen kann. Wie Hyperventilation und Entspannung zusammenhängen können, wird in den nächsten Abschnitten verdeutlicht.
Mögliche Ursachen
Wie kommt es dazu, das eine Person plötzlich hyperventiliert? Das kann viele Ursachen haben und manchmal auch eine Kombination aus mehreren Ursachen haben. Wichtig ist, nicht darüber zu urteilen. Denn wir wissen nicht, was den Hyperventilierenden belastet.
- Akute Anspannung (körperlich, geistig, seelisch)
- Depressive Verstimmungen
- Angstzustände
- Schmerzen
- Körperliche Erkrankungen (z. B. Entzündungen im Gehirn, Asthma)
- …

Hyperventilation sollte ernst genommen werden
Was im Körper passiert
Recht einfach beschrieben: Durch die erhöhte Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Blut, bekommt das Gehirn ein Signal, dass es einen niedrigen Sauerstoff-Gehalt im Blut gibt. Dadurch weiten sich die Blutgefäße im Gehirn, damit sie besser durchblutet werden und mehr Sauerstoff bekommt.
Klingt logisch, ist auch gut so, denn ausreichende Sauerstoffzufuhr stellt sicher, dass wir denken können, auch wenn weniger Sauerstoff im Blut vorhanden ist.
Bei einer Hyperventilation ergibt sich daraus jedoch die Herausforderung: die Hirngefäße werden enger gestellt, weil der Kohlenstoffdioxid-Gehalt abfällt. Das kann zu einer Unterversorgung des Gehirns führen und dadurch z. B. Schwindel und Benommenheit auslösen. Das wiederum führt in einigen Fällen dann zu einer Panikattacke und der Hyperventilierende denkt, er bekommt keine Luft mehr, kann nicht atmen und würde ersticken.
Tritt die Hyperventilation häufig auf, so ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen!

In die Papiertüte atmen sieht man häufig in Filmen
Möglichkeiten zur raschen Hilfe
- Nicht selbst in Panik verfallen.
- Mit dem Hyperventilierenden die Situation verlassen (Raum wechseln, am besten nach draußen oder ans Fenster gehen), dabei an die Hand nehmen.
- Im Freien den Hyperventilierenden in die Ferne/in den Himmel gucken lassen. Das erzeugt ein Gefühl von Weite und mindert die Panik.
- Wenn Du mit dem Hyperventilierenden sprechen möchtest, dann nur mit ruhiger, leiser Stimme. Worte wie „Ist bestimmt gleich vorbei“ sind NICHT hilfreich.
- Alternativ: Stell Dich vor die Person, halte sie an beiden Händen und schaue ihr beruhigend und selbst langsam atmend in die Augen. Dein Gegenüber wird sich Deinem Atemtempo nach und nach angleichen.
Was kann man vorbeugend tun?
Atemübungen sind immer gut. Denn diese beruhigen unser zentrales Nervensystem und helfen dadurch, schneller zur Ruhe zu finden. Je häufiger wir in nicht akuten Situationen Atemübungen trainieren, desto weniger wahrscheinlich kommt es überhaupt zu einer Hyperventilation.
Empfehlen kann ich Dir die Bauchatmung und die verlängerte Ausatmung. Wenn Du das regelmäßig im Normalzustand übst, dann entspannt Dich das zum einen und kann Dir zum anderen eine Hilfe im Notfall sein.
Entspannungsübungen aller Art helfen ebenfalls dabei, gar nicht erst in akute Stress-Situation zu kommen. Schau gern mal vorbei, ob mein Gruppen-Programm, die individuelle Begleitung, der „Stress lass nach“-Call oder die Entspannungsinsel Dir zusagen.

Wenn man nach der Hyperventilation befreit aufatmen kann, tut das verdammt gut