Der Stress und unser Kiefer
Stress ist heutzutage zu unserem alltäglichen Begleiter geworden. Der moderne Lebensstil und die Anforderungen von Arbeit, Familie und sozialen Verpflichtungen, kann dazu führen, dass wir uns permanent unter Druck gesetzt fühlen.
Wusstest Du, dass dieser Stress nicht nur Deine mentale Gesundheit beeinflusst, sondern auch physische Auswirkungen auf den Kiefer haben kann?
Der Kiefer spielt eine Hauptrolle in Deinem Leben: beim essen, sprechen und beim atmen. Durch Stress kann sich Dein Kiefer verspannen und verkrampfen, was zu einer Vielzahl von Problemen führen kann.
Mögliche Auswirkungen von Stress auf Deinen Kiefer
Zähneknirschen/Zahnprobleme
Das Zähneknirschen während des Schlafens ist häufig ein Anzeichen für Dauerstress. Dadurch können sich die Zähne stärker abnutzen, was wiederum zu Zahnfleischproblemen führen kann. Kopfschmerzen kann ebenfalls eine Folge von Zähneknirschen sein.
Angespannter Kiefer
Ist der Kiefer ständig angespannt, wird die Kaumuskulatur überlastet und dadurch kann es unter anderem auch vermehrt zu Nackenschmerzen kommen.
Kieferdruck
Ein gesunder Mensch verfügt über durchschnittlich 80 Kilo Druck, der mit dem Kiefer ausgeübt werden kann. Viele gestresste Menschen haben einen erhöhten Kieferdruck. Das kann sich als sogenannte CMD bemerkbar machen.
CMD – Craniomandibuläre Dysfunktion
Die CMD bezieht sich auf 3 Bereiche: Kiefergelenke, Kaumuskulatur und Kontakt der Zähne zwischen Ober- und Unterkiefer. Vereinfacht gesagt ist damit eine Störung im Kiefer gemeint:
- Die Zähne passen nicht korrekt aufeinander
- Der Mund lässt sich nicht vollständig öffnen
- Der Mund kann nicht vollständig geschlossen werden
- Knirschen
- …
Die häufigste Ursache sind muskuläre Probleme. Diese haben im Laufe der letzten Jahre zugenommen. Das liegt an den eingangs genannten Gründen.
Was also tun, wenn es Dich getroffen haben könnte?
Behandlung beim Physiotherapeuten
Beim Physiotherapeuten kann man sich gegen CMD behandeln lassen. Dort werden allerlei Übungen, meist zur Lockerung der Muskulatur, vorgenommen. Zudem kann der Physiotherapeut mit manueller Therapie unterstützen. Das ist für den Behandelnden anfangs vielleicht eher unangenehm. Denn der Physio geht mit der behandschuhten Hand in den Mund hinein. Nach kurzer Gewöhnung kann man sich aber gut darauf einlassen. Ich spreche hier übrigens aus Erfahrung!
Bewegung und Haltung
Durch dauerhafte Kieferprobleme ist häufig auch der Nacken überlastet. Die Nackenmuskulatur ist über die Halswirbelsäule mit dem Kiefer verbunden. Daher ist eine gute Haltung das A und O.
Gerade bei Büroarbeitsplätzen beobachte ich öfter, dass die Personen falsch sitzen (und/oder der Büroarbeitsplatz nicht den ergonomischen Anforderungen entspricht). Falsche Sitzhaltung hat oftmals zur Folge, dass die Schultern hochgezogen werden und der Kopf nach vorne geschoben wird. Das nennt man auch die „Schildkröte“. Durch diese einseitige, dauerhafte falsche Haltung am Arbeitsplatz gewöhnt sich der Betroffene diese Haltung an und hat unter Umständen die Schultern dauerhaft etwas hochgezogen. Ohne es bewusst zu tun, denn das ist lediglich der Fehlhaltung geschuldet.
Regelmäßige Übungen für eine gute Haltung oder Sport wirken hier entgegen.
Selbsthilfe
Um in akuten Situationen oder auch dauerhaft dem verspannten Kiefer zu Leibe zu rücken, möchte ich hier ein paar Maßnahmen empfehlen:
- Entspannung der Kiefermuskulatur: Nicht zu viel und zu hart Kaugummi kauen.
- Wärme: Ein feuchtwarmer Umschlag für ca. 20 Minuten um den Nacken (trockenes Handtuch drüber) legen. Das kann helfen, den Nacken und damit den Kiefer zu entspannen.
- Selbstmassage: Die Zeigefinger (links und rechts) an das Kiefergelenk legen. Wenn Du den Mund öffnest und wieder schließt, merkst Du, ob Du die richtige Stelle gefunden hast. Dann den Mund leicht geöffnet lassen und mit sanften, kreisenden Bewegungen massieren.
- Entspannungstraining: Selten geht ein angespannter Kiefer/Nacken ohne Stress-Symptome einher. Um dem Stress dauerhaft entgegen blicken zu können, kann Entspannungstraining wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung hilfreich sein.
- Aufmerksamkeit und Stressmanagement: Indem Stressbewältigungsstrategien wie Zeitmanagement, Delegieren von Aufgaben und das Einhalten von Pausen im Alltag, können langfristig das Gesamtbefinden verbessern und Kieferspannungen reduzieren.
Wenn du Dein Stressmanagement auf ein neues Level heben möchtest, dann unterstütze ich Dich gern mit meinem Entspannungs-Zauber dabei.