Ein Interview mit Christina Zunke
Christina Zunke ist Entspannungspädagogin für AT und PMR, Yin Yoga Lehrerin, Meditationsleiterin, Resilienz Trainerin, Lachyogaleiterin und Wellnesstherapeutin. Wow!
Wie lange praktizierst Du schon Yoga und seit wann Lachyoga?
Yoga seit 2018, die Lachyoga Ausbildung war im Oktober 2019.
Machst Du jeden Tag Yoga (normal)?
Privat hat mich der innere Schweinehund fest im Griff (montags bin ich selbst als Teilnehmerin in einem Kurs).
Was darf man sich unter Lachyoga denn genau vorstellen?
Lachyoga ist eine Kombination aus Lachübungen (Atem-, Klatsch- und Dehnübungen) mit aktiven Yogatechniken, welche Menschen zum Lachen bringen soll. Im besten Fall wird aus dem anfangs gestellten Lachen („fake it, until you make it“) ein echtes, welches schmerzstillende und entzündungshemmende Substanzen frei setzt und stressabbauend wirkt – denn Lachen ist gesund.
Wie bist Du dazu gekommen?
Mir ging es darum, meine Komfortzone zu verlassen und neue Herausforderungen anzunehmen. Das habe ich dann als Bildungsurlaub im Oktober 2019 gemacht. Schon hatte ich meine Ausbildung.
Praktizierst Du täglich Lachyoga?
Nicht mit speziellen Übungen, aber mehrmals die Woche allein grinsen und/oder lachen. Beim Autofahren nicht über die anderen Autofahrer schimpfen, sondern einfach lachen. Fühlt sich auch gleich viel besser an!
Was bedeutet Entspannung im Allgemeinen für dich?
Machen was in dem Moment gut tut: Das kann die Sauna, die Couch, ein Blick nach draußen oder breites Grinsen sein.
Welche Effekte kann regelmäßiges Yoga haben?
Yin Yoga verlangsamt die Unbeweglichkeit der Gelenke und löst verklebte Faszien. Der Fokus auf sich selbst:„Meditieren“ = Entspannung für Körper und Geist = sich selbst (besser) kennenlernen und reflektieren.
Wo liegen für Dich die Vorteile beim Yoga gegenüber anderer Entspannungstechniken, mit denen Du Dich ebenfalls bestenfalls auskennst?
Ich bin nicht nur mit meinem Kopf beschäftigt, auch mit dem Körper. Ich tue also auch etwas, wie bei der Progressiven Muskelentspannung. Das ist eine Herausforderung sowohl geistig als auch körperlich. Dadurch wird die Konzentration geweitet.
Welche ist Deine Lieblings-Yoga-Übung? Warum machst Du sie so gerne?
Das ändert sich immer mal wieder in (un)regelmäßigen Abständen, weil mein Körper mir immer wieder zeigt, was gerade besonders wichtig für ihn ist. Zeitweise z. B. war es der unterstützte Fisch oder der Schnürsenkel. Momentan mag ich besonders das Seegras.
Ich habe mal gehört, die „Stellung des Kindes“ soll schnell helfen, das zentrale Nervensystem zu beruhigen. Stimmt das und wenn ja, warum ist das so? Kannst Du das etwas erläutern?
Die Stellung des Kindes erinnert an die Haltung des Embryos. Das vermittelt Geborgenheit und Wärme. Unbewusst ist es die Erinnerung an den Mutterleib.
Gibt es für Dich die „perfekte Lach-Yogastunde“? Und wenn ja, wie sähe sie aus?
Die Teilnehmer lassen sich alle auf diese neue Erfahrung ein und gehen mit einem guten Gefühl nach Hause. Wenn die Teilnehmer zufrieden sind und vor allem den Mehrwert (auch psychisch) erkennen!
Was würdest Du Dir in Bezug auf Lach-Yoga wünschen? (z. B. das noch mehr Menschen Lach-Yoga praktizieren, dass es bereits in der Schule/Kindergarten unterrichtet wird….)
Solche Möglichkeiten, die für eine andere Art der Ausgeglichenheit in der Work-Life-Balance sorgen, gehören meiner Meinung nach mehr in Fitnessstudios.
In Betrieben sollte das Gesundheitsmanagement höhere Priorität bekommen. Und was mir noch wichtig ist: Lach-Yoga nicht lächerlich machen, bevor man es nicht selbst ausprobiert hat!
Was machst Du, wenn Du total gestresst bist und gerade kein (Lach)Yoga machen kannst?
Ich schmuse total gerne mit meinem Kater und trinke gerne einen Energy-Drink.
Wie hat sich Deiner Meinung nach die Pandemie auf die Menschen ausgewirkt? Glaubst Du, das Stressempfinden hat stark zugenommen?
Aus meiner Sicht wurde den Leuten jegliche Möglichkeit genommen, mit Unterstützung von Experten wie uns, an ihrer Work-Life-Balance (weiter) zu arbeiten. Dadurch stieg bei sehr vielen der Stress-Pegel enorm an und konnte nicht mehr so abgebaut werden, wie es hätte sein müssen.
Vor Corona habe ich zusätzlich zu den Kursen auch Massagen mit Entspannungstechniken angeboten. Das kam immer sehr gut an.
Du bist nicht nur Yoga-Lehrerin, sondern hast auch weitere Ausbildungen im Entspannungsbereich absolviert. Wie hängt das bei Dir zusammen: verknüpfst Du viele Bereiche, wenn Du Kurse oder Workshops gibst?
Vor Corona habe ich Massagen mit Entspannungstechniken angeboten.
Meine Yoga-Stunden verbinde ich zusätzlich mit dem vielfältigen Wissen aus unterschiedlichen Entspannungsbereichen, damit ich genau die Stunden geben kann, die ganz mir entsprechen.
Mein nächstes Projekt ist Wellness-Yoga.
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