Innere Unruhe
Jeder von uns kennt es. Dieses Gefühl, ganz tief in uns: Unwohlsein, Unruhe, inneres Zittern. Wenn es mal vorkommt, ist das gar kein Problem. Handelt es sich hierbei jedoch um einen Dauerzustand, wird es Zeit zu handeln.
Woher kommt die Unruhe?
Die Ursachen für die tief in uns liegende Unruhe können vielfältig sein und sind sehr individuell. Man kann dabei von äußeren und inneren Umständen sprechen.
Beispiele für äußere Umstände:
- Zunehmende Digitalisierung
- Doppelbelastung – Familie & Beruf gerecht werden
- Zeitdruck im Beruf
- Krankheit
- …
Beispiele für innere Umstände:
- Hang zum Perfektionismus (schau Dir gern meinen Blogartikel zu diesem Thema an)
- Enttäuschungen durch zu hohe Erwartungen an uns oder an unser Umfeld, die nicht erfüllt werden
- Niedrige Reizbarkeitsschwelle
- …
Was bewirkt andauernde innere Unruhe?
Über einen längeren Zeitraum anhaltende innere Unruhe kann mittel- und langfristig zu erheblichen Problemen führen. Das Gefühl der inneren Unruhe wird sich mit der Zeit verstärken. Die Situationen, in denen es besonders schlimm zu sein scheint, werden mehr. Und schon bald kann auch der Körper mit Symptomen reagieren:
- Schweißausbrüche
- Kein oder schlechter Schlaf
- Ständiges Grübeln
- Zittern
- Schwindel
- Angst
- Ohrengeräusche
- Übelkeit
- ….
Was kann man gegen innere Unruhe tun?
Da die Ursachen und auch die Wirkungsweise von innerer Unruhe bei jedem unterschiedlich sind, so gibt es Tipps, die dem einen helfen und dem anderen eben nicht. Allgemeingültige Empfehlungen sind daher fehl am Platz. Zudem sind wir nicht jeden Tag gleich gut oder schlecht drauf. An dem meinen Tag funktioniert vielleicht Tipp A und an einem anderen Tag eben Tipp B.
Meine besten Tipps gegen innere Unruhe
Da ich selbst mit innerer Unruhe zu kämpfen hatte und manchmal noch habe, gebe ich hier einen Einblick in meine ganz persönlichen Tipps, die ich selbst anwende und für gut befunden habe:
- Bewusstheit & Akzeptanz: Es klingt banal, ist es jedoch häufig nicht. Am Anfang steht das bewusst machen den aktuellen Zustands und diesen zu akzeptieren. Horche hier gut in Dich hinein.
- Auspowern: Bewegung tut gut und an manchen Tagen darf man sich gerne beim Sport mal so richtig verausgaben, den Puls hoch treiben um danach mit freiem Kopf und erschöpftem Körper zur Ruhe zu kommen.
- Spaziergang machen: Wer sich eher zu den Sportmuffeln zählt, kann sich auch Bewegung bei einem einfachen Spaziergang, vorzugsweise in der Natur, holen. Unsere Sinnesorgane kommen in Wallungen, wenn wir Neues entdecken, andere Geräusche wahrnehmen oder die Oberfläche eines bunt bemalten Steins anfassen.
Tee trinken: Baldrian- oder Kamillentee können beruhigend wirken. - Sorgen, Ängste & Co aufschreiben: Egal, was gerade im Kopf herumschwirrt und worum sich die Gedanken ständig und immer wieder drehen. Papierblätter und einen Stift zur Hand nehmen und alles ungefiltert aufschreiben, was gerade im Kopf präsent ist. Ohne Vorurteile, ohne Wertung.
In einer Kiste oder einem Schuhkarton können diese Blätter aufbewahrt werden. So bekommen wir das Gefühl, nichts zu vergessen, aber es doch zur Seite legen zu können. Nach und nach kann nun ein Zettel hervorgeholt werden und genauer über dieses Thema nachgedacht werden. Optimal ist es, wenn man sich für die Bearbeitung eines Themas direkt ein Zeitlimit setzt. Folgende Fragstellungen können hilfreich sein:- Seit wann ist es ein Thema?
- Haben bestimmte Personen aus meinem Umfeld damit zu tun?
- Ist dieser Gedanke hilfreich für mich?
- Was ist meine Rolle bei dem Thema?
- Welche bedrückenden Situationen gab es in der Vergangenheit?
- Wie hätte ich in der Vergangenheit gern reagiert?
- Was hätte diese Reaktion geändert?
- …
Und noch mehr gute Tipps
- Offline-Zeiten: Durch die zunehmende Digitalisierung sind wir ständig und jederzeit erreichbar. Ein „Bling“ hier und ein „Bling“ da zeigt uns die Push-Nachrichten an und wir wollen doch wissen, was wir vielleicht gerade wichtiges verpassen.
Nimm Dir vor, mal einen Tag (oder starte mit einem halben Tag) ohne WhatsApp, E-Mail und Social Media auszukommen. Schalte Dein Handy „einfach mal“ aus. Unser Gehirn benötigt dringend Ruhephasen! Dir wird auffallen, wie häufig Du zum Handy greifen möchtest. - Atmen: Genau, wir atmen bereits den ganzen Tag ohne uns darüber Gedanken zu machen. Unser Atem kann uns aber auch sofort helfen, uns zu erden:
- Augen schließen
- Für 10 Atemzüge auf die eigene Atmung achten
- Die Sekunden bei der Einatmung zählen
- Länger ausatmen als einatmen
- Planung: Wenn wir uns zu sehr verzetteln und in Grübeleien verrennen, dann kann uns eine vernünftige (Wochen/Monats-)Planung unterstützen:
- Feste Termine in den Kalender eintragen
- Nicht zu viele Termine auf denselben Tag legen
- Pausenzeiten und Auszeiten einplanen
- Offline-Zeiten planen
- …
- Entspannungsmethode erlernen: Es gibt unterschiedliche Techniken um zur Ruhe zu kommen, ohne stundenlang auf demselben Fleck sitzen zu müssen und an nichts denken zu dürfen. Diese Denkweise ist längst überholt. Jede Entspannungsmethode hat Vor- und Nachteile. Daher gilt es zuerst herauszufinden, welche geeignet ist. Da kann ich nur raten: ausprobieren! Komm gerne zu meiner Entspannungsinsel, denn gibt es die Möglichkeit, unterschiedliche Techniken kennen zu lernen. Auch können verschiedene Atemübungen hilfreich sein: Bauchatmung, verlängerte Ausatmung.